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Mit vereinten Kräften durch die Krise

Das letzte Jahr war von Unsicherheit geprägt: Wie würden die Projekte und Menschen, mit denen wir in Ghana kooperieren, durch die Corona-Zeit kommen? Inzwischen ist die Krise zwar längst nicht überstanden – nicht zuletzt aufgrund der schlechten Verfügbarkeit von Impfstoff in Ghana, wie im gesamten Globalen Süden – aber die Lage ist berechenbarer geworden.

Ein UNICEF-Bericht (UNICEF: “Primary and secondary impacts of the Covid-19 Pandemic on children in Ghana”, 01.2021) macht die Tragweite der Krise für Kinder in Ghana deutlich: Die Armut hat zugenommen und durch Schulschließungen haben 9 Millionen Kinder ihre Bildung unterbrechen müssen, manche für immer. Die Schulschließungen führten zudem dazu, dass Kinder auf das gewohnte Schulessen verzichten mussten und mehr Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt waren. Das zeigt, wie wichtig Bildungseinrichtungen wie unsere Partnerprojekte MOMO-Montessori Academy und Kids‘ Corner auch über den Wissenserwerb hinaus sind. Dasselbe gilt in dieser Gesundheitskrise ganz unmittelbar natürlich auch für unsere Partnerprojekte im Gesundheitsbereich, die Gisela Memorial Clinic und das Krankenhaus in Worawora. 

Unsere Partnerprojekte im Bildungsbereich

MOMO-Montessori Acadey (Hohoe) & Kids‘ Corner (Sanko)

Steckbrief MOMO-Montessori Academy

Kindergarten und Schule aktuell ca. 300 Schülerinnen und Schüler

Ort: Hohoe, Volta Region

Ziele: Gute Bildung in einer strukturschwachen Region, Erprobung neuer pädagogischer Konzepte Nächste Schritte: Vollendung des Schulgebäudes, Verbesserung der Situation der Lehrkräfte

momo Montessori Academy Hohoe Ghana

 

Gründungsdirektorin Comfort Agbley (re.) mit zwei Lehrerinnen der MOMO-Montessori Academy 

Im Kontext dieser schwierigen Lage freuen wir uns sehr, dass die MOMO-Montessori Academy, unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts, bereits im Januar dieses Jahres wieder öffnen konnte. Die mit Eurer/Ihrer Unterstützung von Freunde für Ghana e.V. gezahlten Corona Nothilfen haben dabei einen wichtigen Beitrag geleistet, um den Einsatz der Lehrkräfte und des Schulleiters Divine Agbley trotz der ausbleibenden Einnahmen zu ermöglichen. Ein kompletter Wegfall des Einkommens hätte den Lehrkräften nicht nur die Existenzgrundlage entzogen, sie wären auch gezwungen gewesen, sich einen anderen Broterwerb zu suchen und hätten zur Wiedereröffnung nicht mehr zur Verfügung gestanden. Aktuell läuft der Betrieb noch unter erschwerten Bedingungen. Divine Agbley erwartet aber, im Januar wieder zu weitgehend normalem Unterricht übergehen zu können. Dies ist besonders wichtig, da, anders als an deutschen Schulen, keine digitalen Lösungen für den Heimunterricht zur Verfügung stehen. 

Hier wird sichtbar, dass die Krise bereits bestehende Ungleichheiten weiter verstärkt: Wohlhabende Länder mit guter digitaler Infrastruktur hatten die Möglichkeiten, weiterhin Unterricht anzubieten. Ohne digitale Infrastruktur ist der Kontakt zwischen den Schulkindern und den Lehrkräften dagegen weitgehend abgebrochen. Auch darüber hinaus wird Digitalisierung als ein wichtiges Mittel zur Überwindung von globaler Ungleichheit angesehen, da sie allen Menschen gleichermaßen Zugang zu Informationen und Dienstleistungen verschaffen könnte. Digitalkompetenz ist daher inzwischen beinahe so wichtig, wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Wenn es aber an der grundlegenden Ausstattung fehlt, kann dieses Potential nicht ausgeschöpft werden.

Ein mittelfristiges Ziel unseres Vereins ist es deshalb, den Bildungsprojekten zu ermöglichen, ihren Schülerinnen und Schülern Digitalkompetenz zu vermitteln. Hier stehen wir noch ganz am Anfang: Die MOMO-Montessori Academy hat aktuell ein altes Notebook, auf dem die gesamte Verwaltung abgewickelt werden muss. Für die Zukunft ist ein Computerraum vorgesehen. Um dieses mittelfristige Ziel zu erreichen, muss der erste Stock des Schulgebäudes fertig gestellt werden, um abschließbare Räume und eine Stromversorgung zu haben. Dies ist in den nächsten Bauabschnitten geplant. Der voranschreitende Neubau des Schulgebäudes stellt also eine wichtige Voraussetzung dar, um den Schülerinnen und Schülern Teilhabe an dieser für ihre Zukunft so wichtigen Ressource zu ermöglichen. 

Steckbrief Kids’ Corner 

Nachmittagsbetreuung für aktuell ca. 30 Kinder, Unterstützung für Waisen und HIV-positive Kinder 

Ort: Santrokofi, Volta Region 

Ziele: Unterstützung der Kinder im Ort durch Hausaufgaben-betreuung, Lern- und Freizeitangebote, Hilfe in Notsituationen 

Nächste Schritte: Verbesserung der Ausstattung (Spielzeug und Lernmaterialien), Einrichtung eines Computerraumes 

Momo Montessori Academy Hohoe
Leiterin Comfort Opoku (li.), Freiwillige Rahel (mi.) und Mitarbeiterin Hilda Quist (re.) in Kids‘ Corner 

In der Nachmittagsbetreuung Kids‘ Corner in Santrokofi ist man, wenn auch in kleinerem Maßstab, schon einen Schritt weiter: Es gibt einen Computerraum. Es mangelt jedoch am technischen Equipment: Die Computer sind so veraltet, dass Unterricht mit ihnen nicht mehr möglich ist. Aber sobald wir genügend Geld für eine Grundausstattung gesammelt haben, können die Kinder hier bei der Erkundung der digitalen Zukunft unterstützt werden. Darüber hinaus bietet Leiterin Comfort Opoku gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Hilda Quist ca. 30 Kindern Hausaufgabenbetreuung und gemeinsame Freizeitaktivitäten. Beide werden vom Verein finanziell unterstützt. Zusätzlich organisiert Comfort Opoku mit Hilfe Ihrer/Eurer Spendengelder die Unterstützung der Waisen und HIV-infizierten Kinder in Santrokofi. 

Freiwillige in unseren Projekten

Eine gute Nachricht ist auch, dass dieses Jahr wieder eine deutsche weltwärts-Freiwillige entsandt werden konnte. Rahel ist im September nach Ghana gekommen und unterstützt beide Bildungsprojekte. In der MOMO-Montessori Academy erstellt sie eine Datenbank, um die Verwaltung in Zukunft zu erleichtern und unterstützt die Lehrkräfte bei der Arbeit mit den Kindern in beiden Projekten. Rahels Aufenthalt wird überwiegend vom deutschen Entwicklungsministerium finanziert. Wir freuen uns sehr über den Austausch mit ihr. Ein Bericht zu ihren ersten Eindrücken kann auf unserer Website abgerufen werden.

Unsere Gesundheitsprojekte

Auch die Entwicklung in den Gesundheitsprojekten ist positiv: In der Gisela Memorial Clinic ist Juliana Foli weiterhin im Einsatz, um die Lücken in der Gesundheitsversorgung rund um Aputia-Kpota auszugleichen. Glücklicherweise gibt es inzwischen aber auch eine von der Regierung finanzierte Klinik in der Nähe, so dass sich die Gesundheitsversorgung stark verbessert hat. Ähnlich sieht es auch in Worawora aus, wo die Klinik inzwischen durch die Regierung finanziert wird und keine Spenden mehr benötigt. 

Wir wünschen Ihnen/Euch weiterhin vor allem Gesundheit und Durchhaltevermögen und freuen uns, wenn wir gemeinsam Solidarität mit den Partnerprojekten in Ghana zeigen können. So können wir gemeinsam nicht nur diese Krise bewältigen, sondern auch einen kleinen Beitrag zu einer gerechten Zukunft leisten.